Silas Inoues künstlerisches Wirken basiert auf einem eigenwilligen Zugang zu gängigen Vorstellungen über die „Natur“ im Verhältnis zum „Menschen“. Für ihn sind diese beiden Begriffe untrennbar. Bei der Ausstellung „eat & becʘ̃me“ geht es um das Abhängigkeitsverhältnis, das zwischen uns Menschen und den Nahrungsmitteln herrscht, mit denen die Natur uns versorgt. Es ist eine körperliche Notwendigkeit, die der Mensch kultiviert hat, und die inzwischen zu einer symbolischen Redensart geworden ist: Du bist, was du isst. In seiner Arbeit mit Zeichnung, Skulptur und Installation kombiniert Inoue seine Analysen und Beobachtungen der Welt mit einem intuitiven und erzählenden Ausdruck. In der Ausstellung eat & becʘ̃me zeigt Silas Inoue skulpturale Werkserien mit den Titeln Future Friture, SymbioSoup und Infrastructure, in denen Lebensmittel benutzt werden, um neue Ausdrucksformen zu erschaffen, z. B. wird in einem seiner Werke Joghurt von Schimmelpilzen verzehrt, in einem anderen wird eine quallenartige Zuckerfigur in Frittieröl getaucht. Die Ausstellung zeigt auch Zeichnungen, die anhand einer eher unmittelbaren und intuitiven Arbeitsmethode über Verzehr und Entstehung fabulieren – betrachtet aus einem utopischen ebenso wie dystopischen Blick.
Unter Bezug auf seinen halb östlichen und halb westlichen Ursprung beschreibt Silas Inoue seinen Stil selbst als quasi-asiatisch.
Die Ausstellung eat & becʘ̃me beleuchtet die Gedanken, die sich Silas Inoue seit längerer Zeit über den Verzehr macht, darüber, wie das Überleben aller Organismen den Verzehr anderer Organismen voraussetzt und darüber, wie Verzehr mit Entstehung zusammenhängt. Die Werke berühren Thematiken wie Wachstum, Verfall, Klimakrise, Nahrungsketten, zukünftige Ökosysteme, Technologien und Infrastrukturen.
Die Ausstellung wird vom staatlichen dänischen Kunstfonds unterstützt.
Foto: Jonas Søgaard