Die Geschichte von Augustiana

Augustiana befindet sich in den wunderschönen Palais am Schloss Augustenborg, deren Geschichte und Funktion untrennbar mit dem Schloss verbunden sind.

Augustiana bildet einen Teil des ursprünglichen Schlosses Augustenborg in der Hafen- und Herzogstadt Augustenborg, nordöstlich von Sønderborg. Augustenborg entstand im 18. Jahrhundert im Zuge des Ausbaus des herzoglichen Schlosses. Das Schloss wurde von 1770-76 im spätbarocken Stil errichtet und nach der Herzogin Augusta benannt. Das Schloss wiederum hat dem Herzogsgeschlecht den Namen gegeben, in dessen Besitz sich das Gebiet mehrere Jahrhunderte lang befand. Herzog Christian August II. von Schleswig-Holstein-Sønderborg-Augustenborg war der letzte Bewohner des Herzogsgeschlechts im Schloss. Er beteiligte sich aktiv an der Seite der Schleswig-Holsteiner an der Schleswig-Holsteinischen Erhebung gegen Dänemark. Während des Krieges beschlagnahmte die dänische Armee das Schloss. Nach 1864 war das Schloss dem preußischen Staat unterworfen und wurde als Lehrerinnenseminar genutzt.

Nach den Volksabstimmungen in Schleswig erwarb der dänische Staat das Schloss mit den dazugehörigen Gebäuden und dem Park. 1932 wurde das Schloss Augustenborg in eine Nervenklinik umgewandelt und diente noch bis 2015 als psychiatrische Einrichtung. In diesem Zeitraum beherbergten die Palais die Wohnungen für Oberärzte und Gärtner und in den 1990er-Jahren diente das Weiße Palais als Freizeitangebot für Psychiatriepatienten.

Heute ist das Schloss Augustenborg Arbeitsplatz für die dänische Landwirtschaftsbehörde, die im Zuge der Verlagerung staatlicher Arbeitsplätze 300 Arbeitsplätze nach Augustenborg verlagerte. Der Zugang zum Schloss ist nicht öffentlich, wobei jedoch die Schlosskirche, die als Gemeindekirche für Augustenborg dient, für alle zugänglich ist. Das gleiche gilt für den Schlosspark und das Hofareal. Ein kleines Museum im linken Flügel widmet sich dem Schloss und seiner Geschichte.

Seit 2008, als sich die Kommune einmietete, wurden die Palais und der Park als Kunstzentrum und Skulpturenpark Augustiana betrieben, anfangs von Galleri M und später von Galleri Nørballe. 2018 übernahm die Kommune Sønderborg die beiden Palais und die Stallgebäude sowie den Skulpturenpark und wird in den kommenden Jahren den Ort im Zeichen der Kunst unter dem Namen Kunstpark & Kunsthalle Augustiana weiterentwickeln.

Das Weiße Palais

Das Weiße Palais ist ein staatliches Gebäude ohne viel Pomp und Pracht. Errichtet 1786-88 vom Herzog von Augustenborg, Frederik Christian I. als Wohnort für seine kränkliche Tochter, Prinzessin Louise. 1815 wurde es von der Herzoginwitwe, Prinzessin Louise Augusta übernommen – Kind einer Liebe zwischen dem Leibarzt Johann Struensee und Königin Caroline Mathilde.

Louise Augusta galt als extravagant und künstlerisch veranlagt. Das Palais bildete bis zu ihrem Tod 1843 den Rahmen für ein buntes Leben voller Bankette, Kultur, Lebendigkeit und Romantik. Fortan wurde das Gebäude nur sporadisch bewohnt und diente unter anderem als Wohnung für Oberärzte sowie als Freizeitstätte für Psychiatriepatienten

Das Rote Palais

Das Rote Palais ist auch als Prinz Emils Palais und Prinzenhaus bekannt. Es wurde um 1764 von Prinz Emil August (Bruder von Herzog Frederik Christian I.) als Ruhestandssitz errichtet. Der unverheiratete pensionierte General lebte hier bis zu seinem Tod 1786. Hiernach diente das kleine harmonische Palais mit den dazugehörigen Seitengebäuden mehreren unterschiedlichen Zwecken. Die Bezeichnung ‚Prinzenhaus‘ stammt aus einer Vorschrift, die der Herzog 1775 über die Verteilung der Stuhlplätze in der damals gerade errichteten Schlosskirche festlegte